Cottbus-Lexikon

Zurück

Dreifert, Hugo

OB Hugo Dreifert mit Amtskette, 1921
OB Hugo Dreifert mit Amtskette, 1921

Am 01. Juni 1862 erblickt Hugo Dreifert in Cottbus das Licht der Welt. Er wird in eine Kaufmannsfamilie hinein geboren, welche in der damaligen Gymnasialstraße 10 wohnt (heute Dreifertstraße 10). Er besucht das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium, bevor er in Leipzig, Freiburg im Breisgau, München und Berlin sein Jurastudium bewältigt. Anschließend an dieses, arbeitet er kurzzeitig als Gerichtsassessor in Berlin, wechselt dann jedoch in seine Heimat nach Cottbus. Hier arbeitet er im Magistrat als Stadtrat und Stadtsyndikus. Von 1894 bis 1905 ist er unter Paul Werner der 2. Bürgermeister von Cottbus. Als im Oktober 1905 der "Verein für Heimatkunde in Cottbus e.V." gegründet wird, tritt Hugo Dreifert als erster Vorsitzender des Vereins auf. Er gilt damit als einer der Gründerväter des heutigen Historischen Heimatvereins Cottbus e.V. Von 1905 bis 1914 ist er als 1. Bürgermeister der Stadt Brandenburg an der Havel.

1914 bewirbt er sich als Oberbürgermeister der Stadt Cottbus und wird mit der Mehrzahl der Stimmen in dieses Amt gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Paul Werner an. Dreiferts Amtszeit ist gekennzeichnet von der Kriegszeit, revolutionären Unruhen und der Jahre nach dem Krieg, welche stark von der Inflation geprägt ist. Das Stadtparlament, welches er anführt, gibt in dieser Zeit unter anderem Geld für den Kauf von Schuhen aus, welche an ärmere Familien gespendet wird. Er veranlasst während der Kriegszeit den Umtausch der goldenen Amtskette zu einer eisernen. Ebenso sorgen sie für den Sozialwohnungsbau in der Bautzener, Berliner und Dresdener Straße und die Errichtung von Wärmehallen für den Winter. Hugo Dreifert setzt sich auch für den Bau des Strombads und die Errichtung des Nordparks in Cottbus ein.

Am 29. Juli 1925 stirbt Hugo Dreifert infolge eines Schlaganfalles. Zwischen 1848 und 1945 ist er als einziges Oberhaupt der Stadt selbst ein gebürtiger Cottbuser. Am 01. November 1925, also kurz nach seinem Tod, wird die Gymnasialstraße ihm zu Ehren in die Dreifertstraße umbenannt.

Siehe auch: Kreisrichter Paul Werner, Gerichtsassessor Hugo Dreifert, Heinrich Nollner, Dr. Erich Kreutz, Otto Weihrauch

Quellen:

Die Dreifert Straße. URL: https://lichtblick-cottbus.de/archiv/2013/hugo-dreifert.php | Friedrich, Christian: Von der Novemberrevolution bis zum Ende der Weimarer Republik (1918-1933). In: Christl, Andreas et al.: Geschichte der Stadt Cottbus. Cottbus 1994.

Bildquelle: Foto, Städtische Sammlungen Cottbus

Autor: Franz Baier

Zurück