Buchvorstellung

"Bücher, Bilder, Akten. Der Stadtarchivar Max Walther (1899 – 1976)"

von Karl Klaus Walther

Buchvorstellung am 10. Mai 2023, 18 Uhr im Stadtmuseum Cottbus

Am 10., Mai 1033 inszenierten die Nationalsozialisten auf dem Berliner Opernplatz eine Bücherverbrennung und dokumentierten damit in der Öffentlichkeit, welches „undeut-sche Schrfittum“ sie zukünftig aus der Gesellschaft verbannt werden. Im Zusammen-hang mit der Kampagne „Wider den undeutschen Geist“ wurden „Schwarze Listen“ angelegt für die Säuberung öffentlicher und privater Bibliotheken. Bereits ab März 1933 begann die systematische Verfolgung und Ausgrenzung politische Andersdenkender und jüdischer Menschen.

Max Walther verlor 1935 auf Grund der nationalsozialistischen Rassegesetze seine Stelle als Buchhändler und durchlebte mit seiner Familie bis zum April 1945 eine Zeit existentieller Bedrohung. Mit dieser Biographie werden erstmals bisher wenig oder gar nicht bekannte Vorgänge dargestellt. Dazu gehören die Zwangsarbeit der Cottbuser "jüdisch versippten" Männer 1944, Walthers Entlassung als Bibliotheksleiter 1946 und sein Ausschluss aus der SED. Als Stadtarchivar bewahrte er die Bilder des Malers Carl Blechen vor dem Zugriff der sowjetischen Besatzungsmacht. Er regte umfangreiche Lautaufnahmen des Niedersorbischen durch die Deutsche Akademie der Wissenschaften an. Die Biographie ist ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Nachkriegszeit.

Dr. Karl Klaus Walther war nach dem Studium der Anglistik und Bibliothekswissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin in z. T. leitenden Positionen an Bibliotheken in Halle (Saale), Coburg und Bamberg tätig. Zu seinen zahlreichen Publikationen zu bibliotheks- und kulturwissenschaftlichen Themen gehört die Veröffentlich des mehrfach aufgelegten "Lexikon der Buchkunst und Bibliophilie".

Karl Klaus Walther hat nun eine umfangreiche Biographie seines Vaters vorgelegt, die einen spannenden Einblick in das Leben und Wirken Max Walthers gibt. Er stellt das Buch persönlich vor und es gibt die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.