Cottbus-Chronik

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 1985  

1985

  • Bei der Weltmeisterschaft gewinnt Jens Glücklich eine Goldmedaille über das 100-Meter-Einzelzeitfahren. Er wurde am 10.7.1966 in Cottbus geboren. Der Radsportler gewann in den folgernden Jahren noch zahlreiche Medaillen.
  • Auch Lutz Heßlich gewann bei den Weltmeisterschaften eine Goldmedaille. Er wurde am 17. Januar 1959 in Tettau bei Glauchau geboren. 1977 legte er das Abitur an der Cottbuser Sportschule ab und studierte an der DHfK Leipzig. Lutz Heßlich gewann noch zahlreiche Medaillen in den folgenden Jahren, ehe er seine aktive Laufbahn beendete.
  • In diesem Jahr gewann Ulrike Bruns den Weltcup. Ulrike Klapezynski wurde am 17. November 1953 in Cottbus geboren. Sie besuchte die Sportschule in Cottbus und gewann 1975 ihren ersten Weltrekord über 1.000 Meter. 1976 wurde sie in Montreal bei der Olympiade Dritte über 1.500 Meter, gewann 1978 den Hallen-Weltrekord im 800-m-Lauf. Sie war zwölfmal DDR-Meister ehe sie ihre sportliche Laufbahn beendete.
  • Martina Jentsch gewinnt bei der Europameisterschaft eine Bronzemedaille. Die Turnerin erringt auch bei Olympia 1988 eine Bronzemedaille.
  • Bei den Weltmeisterschaften in Montreal erringt die Turnerin Dagmar Kersten den Weltmeistertitel. Sie wurde am 28. Oktober 1970 in Cottbus geboren. 1988 gewinnt sie bei den Olympischen Spielen eine Silbermedaille am Stufenbarren und eine Bronzemedaille im Mehrkampf der Mannschaft.
  • Sylvio Kroll war bis 1988 beim SC Cottbus: Der zweifacher Olympiasieger 1988 in Seoul war 1985 Weltmeister am Barren in Montreal, Weltmeister im Pferdsprung 1987 in Rotterdam, Europameister 1985und Weltpokalsieger 1986. Insgesamt konnte er 19 Medaillen bei internationalen Top-Wettkämpfen erringen.
  • Im Tagebaubereich Jänschwalde wird Weißagk mit 321 amtlich registrierten Umsiedlern devastiert. Außerdem erfolgt ein Teilortsabbruch in Merzdorf. Hier werden 16 amtlich registrierten Umsiedlern registriert. Im Bereich des Tagebau Welzow-Süd erfolgt Ortsabbruch der Gemeinde Groß Buckow (nordnordwestlich Spremberg). Damals wurden 547 Umsiedler registriert. Diese Siedlungen zählen zum sorbischen sprachlichen und kulturellen Kerngebiet der Niederlausitz.
  • Die Straßenbahn wird bis in das Neubaugebiet Schmellwitz verlängert.
  • Die Kleingartensparte "Frieden IV" wurde als Schnittstelle zwischen Neubaugebiet und Parkanlagen zum "Staatlich anerkannten Naherholungsgebiet" erklärt.
  • Im Rahmen der Sanierung des Altmarktes werden u. a. das Haus Altmarkt 14 und die Rathausgasse 8 als Kopiebauten errichtet. Die Wetterfahne von 1693 weist auf die Bauzeit des Hauses hin. Andere Gebäude, wie z. B. Altmarkt 16, erfahren eine umfassende Rekonstruktion. Während dieser Arbeiten wird z. B. auch eine Flachsröste aus 11./12. Jahrhundert von den Archäologen geborgen.
  • Mit einem Ratsbeschluss wird das architektonische Ensemble des Schlosskirchplatzes unter Ensembleschutz gestellt. Zugleich erhält das Gebäude des alten Schockenkaufhauses den Denkmalstatus.
  • Am 13. Januar 1985 stirbt Walter Drangosch in Cottbus. Er wurde am 25. Juni 1899 in Cottbus geboren. Drangosch war als Buchhändler in Cottbus tätig, zeitweilig arbeitet er auch im Cottbuser Stadtarchiv. Seit 1945 war er vor allem als Antiquar und Heimatforscher in Cottbus bekannt. Er war Mitglied des Redaktionskollegiums der „Cottbuser Monatshefte" und der Redaktion des „Cottbuser Heimatkalenders". Drangosch veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Cottbuser Stadtgeschichte. Seine wichtigsten Arbeiten waren 1956 die Pückler-Bibliographie mit 606 verzeichneten Titeln, veröffentlicht in „Grundrisse zur deutschen Dichtung", Bd. XIV und die Bibliographie zur Geschichte der Stadt Cottbus.
  • Die Übergabe des rekonstruierten Operationstraktes der Orthopädischen Klinik in Kolkwitz erfolgte am 22. Februar 1985 an das Cottbuser Krankenhaus.
  • Im März 1985 wird die erste Kaufhalle in Schmellwitz eröffnet.
  • Am 2. März 1985 starb in Tauer Artur Heiner. Der Maler und Museumsleiter wurde am 13. Juni 1912 in Leipzig als Sohn eines Schriftsetzers geboren. Ende 1952 übernimmt er nach dem Ausscheiden von Gustav Hermann die Leitung des Cottbuser Heimatmuseums im Schloss Branitz bis 1958. Ab 1959 ist er im Büro für Territorialplanung Cottbus tätig.
  • Am 15. März 1985 erfolgte die Übergabe der ersten 16 Wohnungen (8 Einraum- und 8 Zweiraumwohnungen) Im Wendischen Viertel werden insgesamt 155 Wohnungen übergeben. Bei Bauarbeiten wurde am 6. April 1985 eine Holzstraße aus dem 14./15. Jahrhundert freigelegt.
  • Im April 1985 wird Cottbus die jüngste Großstadt der DDR mit einem Durchschnittsalter der Bevölkerung von 33,5 Jahren.
  • 17 Sammlerfreunde begründen am 17. Mai 1985 den "Philokartistenklub Lausitz", dieser ist der "Pirckheimer-Gesellschaft" angeschlossen.
  • Im Juni 1985 gibt es in der Stadt sechs Feierabend- und Pflegeheime mit insgesamt 1.331 Plätzen.
  • Am Cottbuser Krankenhaus wurde am 8. August 1985 die 1.500 erfolgreiche Implantation eines Herzschrittmachers durchgeführt.
  • Am 10. September 1985 starb in Bautzen Rudolf Enderlein. Der Bildhauer wurde am 21. Februar 1908 in Dresden geboren. Er absolvierte eine Lehre als Holzschnitzer in der Möbeltischlerei Schmidt in Bautzen und studierte 1933 an der Kunstgewerbeschule Basel. Seit 1936 ist er freischaffend in Bautzen tätig. Er schuf vorwiegend Tierplastiken, seit 1947 fanden zahlreiche Freiplastiken und Büsten in Bautzen, Dresden, Görlitz, Hoyerswerda, Senftenberg und Berlin ihren Platz. In Cottbus schuf er 1955 die lebensgroße weibliche Aktfigur „Gesundheit" als Kunststeinguss auf einer Betonschale vor der neuen Poliklinik, dies war die erste Skulptur im Cottbuser Freiraum. In Dissen fertigte er eine 1984 Bronzebüste von Gotthold Schwela an.
  • Während der Bauarbeiten im Sportzentrum wurde am 11. Dezember 1985 eine 5-Zentner-Bombe aus dem 2. Weltkrieg entschärft.

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