Cottbus-Chronik

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 1960  

1960

  • Die Häftlingszahlen im Gefängnis in der Bautzener Straße schwankten bis 1979 zwischen 800 und 1.200: Die Zahl der politischen Häftlinge wird auf ca. 600 geschätzt.
  • Für das Krankenhaus wird das Schwesternwohnheimes und das Ärzte-Ledigenwohnheims erbaut.
  • Bis 1970 ist Werner Hanke Verwaltungsleiter bzw. Direktor oder Ökonomischer Direktor des Städtischen Krankenhauses bzw. des Bezirksrankenhauses Cottbus. Zudem erweitert das Krankenhaus sich durch die Übernahme der Grundstücke Leipziger Straße 48 und das Karolinenheim.
  • In diesem Jahr stirbt Otto Maurenbrecher. Er war zwischen 1911 und 1919 Intendant des Cottbuser Stadttheaters. Der Sohn einer Postmeisterfamilie wurde 1872 geboren und war als Schauspieler und Theaterintendant in Elbing, Krefeld und Aachentätig. Zwischen 1929 und 1932 war Intendant der Stadttheater Elberfeld/Barmen bei Wuppertal.
  • Bei der Cottbuser Straßenbahn werden die bisherigen Linienbezeichnungen nach Farben in Nummern umbenannt.
  • Die Cottbuser Künstlerin Elisabeth Wolf erhält den Blechen-Preis des Bezirkes Cottbus. Auch der Konzertmeister im Tanzorchester Hans-Joachim Küster wird für seine Arbeit mit dem Streichquartett mit diesem Preis ausgezeichnet.
  • Die Gemeinde in Branitz erwirbt ein Grundstück im Dorf. Zunächst konnte in einem dort aufgestellten ausrangierten Eisenbahnwagen der Gottesdienst gefeiert werden.
  • Die alte Holzbrücke des Wernersteges wird abgerissen und durch Stahlbetonfertigteile, die in Cottbus entwickelt worden waren, ersetzt. Erst 1994 mit dem Neubau des Wernersteges wurde diese Konstruktion entfernt.
  • In diesem Jahr kommt Heinz Sieger nach Cottbus. Der Maler wurde am 17.4.1917 in Görlitz geboren. Er lernte bis 1936 Dekorationsmaler und wurde 1938 eingezogen. Nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft ließ er sich zunächst in Rathmannsdorf in der Sächsischen Schweiz nieder. 1947 und 1948 absolvierte er die Fachschule für angewandte Kunst Leipzig und ist seit 1948 freischaffend als Werbegestalter tätig. Zwischen 1950 und 1955 studiert er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Fach Malerei bei Erich Fraaß und Rudolf Bergander. Anschließend wirkt er als Fassadengestalter in Hoyerswerda und nutzt vor allem die Technik des Sgrafitti und Mosaiken. 1972 geht Heinz Siegert nach Frankfurt/Oder. In Cottbus schuf er u. a. die Arbeit 1969 „Spreewald" aus gebrannten Kacheln im Stadtmauerdurchbruch.
  • Nach der Stilllegung des Betriebsteiles Werk IV (ehemals Färberei Kronenberg) am Thälmannplatz 40/41, erfolgt am 1. Januar 1960 die Übergabe an die Kommunale Wohnungsverwaltung.
  • In Cottbus wird am 1. Januar 1960 der VEB (K) Dienstleistungsbetrieb gegründet. Unter dem Leiter der Stadtreinigung Karl Schüler werden verschiedene Dienstleistungen zusammengefasst, so z. B. die Warmbäder, der Bootsverleih und Gondelverkehr, die Bedürfnisanstalten, die Straßenreinigung und Müllabfuhr, die Park- und Gartenanlagen, die kommunalen Straßen und Brücken, der Winterdienst und die Straßenbeleuchtung sowie die Friedhöfe und die Anzuchtgärtnerei. Für die Stadtreinigung standen eine Kehrmaschine, eine Sprengmaschine, zwei Müllfahrzeuge, zwei Fäkalienfahrzeuge und ein Traktor Pionier und Handbesen zur Verfügung. Der Betrieb hatte 341 Mitarbeiter.
  • Anfang Februar 1960 wurde mit Presslufthämmern die Betondecke der Bahnhofsbrücke abgetragen, um die Stahlträger freizulegen. Eine Woche zuvor erfolgte die Freigabe für den Verkehr nach der Reparatur der Bahnhofsbrücke.
  • Am 21. März 1960 sind alle Bauern in die LPG in den Ortsteilen Ströbitz, Saspow, Schmellwitz eingetreten.
  • Nur einen Tag später, am 22. März 1960 meldete auch Madlow den Abschluss der Zwangskollektivierung.
  • Die Bahnsteigsperren auf dem Bahnhof Cottbus werde am 1. April 1960 beseitigt.
  • Am 11. April 1960 wird Cottbus Mitglied in der "Weltförderation der Partnerstädte".
  • Nach einem Bericht der SED gibt es am 22. April 1960 in Cottbus 22 Betriebe mit staatlicher Beteilung und weitere sieben Betriebe haben den Antrag auf Beteiligung gestellt. Weiterhin sind 126 Kommissionshändler in Cottbus tätig, dies sind 57 % der privaten Einzelhändler. Zudem gibt es 14 Produktionsgenossenschaften des Handwerks.
  • Im Juni 1960 beziehen die ersten Gäste die neuen Bungalows im Cottbuser Pionierpark.
  • Am 15. Juni 1960 erfolgt in der Stadt die Eröffnung eines neuen Freibades, neben dem alten Strombad gibt es nun auch das Friedrich-Ludwig-Jahn-Freibad an der Sielower Straße.
  • Die Grundsteinlegung für das Kraftwerk Vetschau findet am 19. August 1960 statt.
  • Seit dem 1. September 1960 wird das alte Gymnasium in der Puschkinallee bis zum 31. August 1991 als "6. Polytechnische Oberschule" genutzt.
  • In der damaligen Wilhelm-Pieck-Straße wird die Kaufhalle Süd mit einer Gesamtfläche von 547 m², davon sind 255 m² Verkaufsfläche, am 9. September 1960 eröffnet. Diese erste Kaufhalle bildet den Beginn des Ausbaus einer Kaufhallenkette zur Versorgung mit den Waren des täglichen Bedarfs in Cottbus.
  • Am 16. Oktober 1960 wird in Hoyerswerda Petra Pfaff geboren. Die Leichtathletin besuchte die Sportschule in Cottbus und gewann über 400 Meter Hürden bei der WM 1980 Bronze. Zwei Jahre zuvor hatte sie bereits die der Europameisterschaft eine Bronzemedaille gewonnen und bei der EM 1982 steigerte sie sich und gewann die Silbermedaille.
  • Am Thälmannplatz wird am 12. Dezember 1960. der zentrale Busbahnhof in Betrieb genommen, erst dreißig Jahre später, am 22. Dezember 1990, stand der neue Busbahnhof in der Marienstraße zur Verfügung.
  • Eine Schulreform brachte nun die zehnjährige Schulpflicht, die Einführung der Polytechnischen Oberschule bis Klasse 10 und die Erweiterte Oberschule für das Abitur bis Klasse 12.

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