Cottbus-Chronik

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 1954  

1954

  • Es erfolgt die Gründung des VEB Textilbetriebes Cottbus.
  • In dem ebenfalls neu gebildete Betrieb „VEB Bekleidungswerke Cottbus" (BeWeCo) arbeiten etwa 1.500 Mitarbeiter. Dieser Betrieb wurde nun als zentralgeleiteter Betrieb einer Leipziger VVB unterstellt.
  • Wahrscheinlich wurde die halbstaatliche Tuchfabrik „Duch & Hamann" an der Wachsbleiche als Werk VII oder VIII der Cottbuser Wolle zugeordnet und Ende 1955 aufgelöst .
  • Im Rahmen der Konzentration der Konfektionsbetriebe wird dem Betrieb „Plettrich und Co." (BeWeCo) der VEB (K) Konfektions- und Forstdienstbekleidung Cottbus (ehemals Michovius) zugeordnet.
  • Auch der Betrieb „M & O. Sommerfeld" wird nun für kurze Zeit der „Cottbuser Wolle" zugeordnet. Bis zur endgültigen Auflösung des Betriebes am 31. 12. 1954 werden hier 22 Webstühle betrieben.
  • In Dissenchen wird die sorbische Sprachschule gegründet.
  • In Cottbus wird ein staatliches Orchester gegründet.
  • In der Stadt wird nun auch eine Volksmusikschule begründet. Bereits im Sommer 1945 hatte Max Scherzer in der Bahnhofstraße eine städtische Musikschule begründet. Die Bezirksmusikschule erhält im Mai 1973 den Status eines Konservatoriums und 1982 zieht das Konservatorium in das Gebäude der ehemaligen Augustaschule.
  • Der Haushaltsüberschuß der Stadt beträgt 600.000 DM.
  • Das Cottbuser RAW in der Waisenstraße ist nun wieder ein Gemischtwerk. Die Reparatur von Güterwagen wird hier eingestellt, dafür erfolgt die Übernahme der Lokomotivenbaureihen 17, 42, 43, 78, 94. Auch werden nun Sauerstoffwagen und Schneepflüge in das Ausbesserungsprogramm aufgenommen. Außerdem wird in diesem Jahr das neu erbaute Gebäude 1, die ehemaligen Kupferschmiede in Betrieb genommen.
  • Im „konsument-Kaufhaus" in der Spremberger Straße, dem ehemaligen „Schocken-Kaufhaus" erfolgt die Sanierung und der Umbau des Dachgeschosses im Flügelgebäude zum Schloßkirchplatz.
  • Die Redaktion einer Zeitung für die niedersorbische Bevölkerung nimmt am 1. Februar 1954 in der Stadt ihre Arbeit auf.
  • In der Stadt leben 64.255 Menschen.
  • Am 26. März 1954 konstituiert sich die neue Stadtverordnetenversammlung des Stadtkreises Cottbus und wählt Margarete Schahn zur Oberbürgermeisterin. Mit der Bildung des Stadtkreises Cottbus wird die Stadt wieder kreisfrei.
  • Mit der Wahl eines neuen Oberbürgermeisters auf der 4. Sitzung, der Stadtverordneten wurde Margarete Schahn bereits am 31. Juli 1954 von Herbert Bomski abgelöst.
  • Am 1. Juni 1954 findet ein umfangreiches Aufbauwerk einen ersten Höhepunkt. Der Tierpark wird eröffnet und die Pioniereisenbahn fährt erstmalig zwischen Tierpark und Sandower Dreieck. Beide Anlagen entstanden im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes und werden in den folgenden Jahren weiter ausgebaut, bis jetzt ist es ein beliebtes Ausflugsziel für die Cottbuser.
  • Noch immer bereitet die Wohnungsnot den Cottbusern große Schwierigkeiten. Wie schon zu Beginn des Jahrhunderts schließen sich nun die Menschen zusammen und am 13. Juni 1954 wird die Arbeiterwohnungsgenossenschaft „Große Initiative“ gegründet. Zwischen 1956 und 1957 werden weitere Arbeitwohnungsgenossenschaften gegründet, die sich im Herbst 1960 zusammenschließen, um den Bau der Wohnhäuser gemeinsam zu koordinieren.
  • Im Juli 1954 wurden nun auch der Taxibetrieb" in den VEB Kraftverkehr Taxi" eingegliedert. Nach zeitweiligen Unterbrechungen erfolgte nun auch ein kontinuierlicher Ausbau des Busverkehrs in der Stadt und Umgebung.
  • Am 17. August 1954 wird der neue Rektor der Hochschule für Bauwesen, Prof. Dr.-Ing. Theodor Musterle, in sein Amt eingeführt. Am 25. Oktober 1948 wird in der Sielower Straße die „Ingenieurschule für Bauwesen und Handwerkerförderung“ begründet, aus der später die „Ingenieurbauschule Cottbus hervorgeht. Mit dem Abschluss des Baumaßnahmen konnte am 17. Oktober 1957 nun auch die Hochschule für Bauwesen ihrer Bestimmung übergeben werden. Sie bildete den Grundstock für die Technische Hochschule, aus der am 15. Juni 1991 die Brandenburgische Technische Universität hervorgeht.
  • Am 21. August 1954 öffnet unter dem Motto „Grünen und Blühen an der Spree" für eine Woche eine Blumen- und Gartenausstellungen. Das Ausstellungsgelände umfaßt den Blechenpark, den Goethepark, das Mühlgrabenufer und die Kastanienallee. Die Gestaltung des ca. 7 Hektar großen Geländes wird in einem Ausstellungskatalog dokumentiert.
  • Im Jahr 1954 wurde die Fußgängerbrücke zwischen dem Goethepark und dem Blechenpark errichtet. Gleichzeitig wurde der Goethepark neu gestaltet.
  • Seit dem 1. September 1954 erhalten die Kinder der Hilfsschule im neuen Schulgarten an der Kastanienallee Unterricht.
  • Am 2. September 1954 beginnt eine propagandistisch aufgezogene Buchumtauschaktion unter dem Motto „Wir geben gute humanistische Literatur gegen Schundliteratur". Dazu wurde eine umfangreiche Liste der abgegebenen Bücher angelegt.
  • Am 12. September 1954 stirbt der Architekt Rudolf Stiefler. Er war 1906 aus Königsberg gekommen und begründete in den zwanziger Jahren das „Büro für Architektur und Kunstgewerbe". Als Architekt zeichnete er u.a. verantwortlich für Industriebauten, für die Kaufhäuser Bodanski und Schocken und die Kreissparkasse Cottbus-Land in der Bahnhofstraße.
  • Am 1. Oktober 1954 erhielt die Stadtbücherei den Rang einer „Stadt- und Bezirksbibliothek". Sie besaß einen Bestand von ca. 18.000 Bände und 2.200 eingetragene Leser entliehen etwa 27.000 Bücher in diesem Jahr.
  • Im November 1954 wurde mit der Einführung der Jugendweihe in Cottbus begonnen.
  • Die neu gebaute Gewölbebrücke in der Franz-Mehring-Straße mit einem Strompfeiler wird am 17. Dezember 1954 feierlich übergeben.

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