Cottbus-Chronik

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 1928  

1928

  • Die Planung und der Bau einer neuen Röntgenabteilung und eines neuen Dienstgebäudes für das Cottbuser Krankenhaus erfolgt bis 1929.
  • Der Omnibusverkehr wurde auf verschiedenen Strecken in- und außerhalb der Stadt aufgenommen und 1944 im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten des 2. Weltkrieges eingestellt werden mußte.
  • In diesem Jahr starteten bzw. landeten auf dem Cottbuser Flugplatz 2.764 Maschinen
  • Nach Fertigstellung des Gebäudes zieht die Nordapotheke der zwei Apotheker Walter Reinhard und Walter Pies in der Karlstraße 94 ein.
  • Erstmalig wird auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz eine Osterwiese aufgebaut und erfreut die Cottbuser. Aus Stein gefertigte farbige Eier und Küken sowie Ostereier zieren den Kaiser-Wilhelm-Platz. Die Hauptgruppe schuf der Bildhauer Wilhelm Felgenträger 1929. Dargestellt ist ein von dem auf einem Fuchs sitzenden Hasen geführter goldener Wagen in Form eines halbschaliges Eies mit dem Titel „Amor als Sieger". Zudem warben die Cottbuser Elektrizitätswerke für höheren Stromverbrauch und strahlten 5 Tage lang mit 500 Glühbirnen die Osterwiese auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz an.
  • Für die Webschule werden die Walke, Appretur und die Shrimkerei errichtet. In der Webschule sind der Direktor Hirschberg, 7 Studienräte, 5 Fachlehrer und 60 Arbeiter beschäftigt. Ausgebildet werden 110 Abend- und 200 Tagesschüler.
  • Die Cottbuser Feuerwehr beschaffte ein drittes Krankenauto.
  • Erneut erfolgen Pflasterarbeiten in der Friedrich-Ebert-Straße.
  • Erneut werden die Zahlkästen in der Straßenbahnen durch Wagenschaffner ersetzt.
  • Der Cottbuser Architekt Hanke zeichnet verantwortlich für den Bau des kirchlichen Verwaltungsgebäudes Gertraudenstraße 1.
  • Am 29. Januar 1928 spricht Ernst Thälmann als Vorsitzender des Rot-Front-Bundes in den Cottbuser Stadtsälen in der Roßstraße.
  • Mit dem Ankauf des Gemäldes "Das Heidelberger Schloß" von Carl Blechen durch die Stadt Cottbus erweiterte diese am 30. Januar 1928 ihre Sammlungen des berühmten Malers. Der Kaufpreis wurde bis Juni von der Berliner Galerie Carl Nicolai zinslos gestundet, der Ankauf wurde möglich durch Spenden der Cottbuser Bevölkerung.
  • Das städtische Wohnungsamt registriert am 1. April 1928 1.301 Familie ohne eigenen Wohnraum. Die Volkszählung im Jahre 1925 hatte für die Stadt insgesamt 50.432 Einwohner ausgewiesen.
  • Die Bäckerinnung beschließt am 12. April 1928, sich eine eigene Fahne anzuschaffen.
  • Am 31.März 1928 wird das neue Dieselkraftwerk in Betrieb genommen. Das alte Elektrizitätswerk konnte den wachsenden Strombedarf nicht mehr decken und auch die Verbindung zum Kraftwerk Trattendorf reichte nicht mehr aus, den Spitzenbedarf auszugleichen. Im Dezember 1926 stimmen deshalb die Stadtverordneten dem Bau des Dieselkraftwerks zu, beauftragt wird im Januar 1927 die AEG. Der Entwurf für das Gebäude stammt von dem Berliner Architekten Werner Issel, der einen Industriebau in den Formen der Neuen Sachlichkeit entwarf und der sich mit seiner Klinkerfassade gut in den umliegenden Stadtpark einfügt. Der erste Spatenstich datiert auf den 4. April 1927 und schon ein Jahr später liefert der Dieselmotor mit 1.450 PS Strom ans Netz. Vom Netz genommen wird das Dieselkraftwerk 1975, in den folgenden Jahrzehnten waren hier lediglich eine Trafostation und Werkstätten eingerichtet.
  • Eröffnung einer Ausstellung "Unsere Heimat im Bild" am 4. Mai 1928 in der Halle am Viehmarkt durch den Bürgermeister Dr. Varnhagen. Zu den ausstellende Künstler aus Cottbus gehörten u. a. Carl Noack, Carl Gröde, Alfred Janigk und Frau Kohli-Herzog, Elisabeth Wolf und O. Niemann, der Maler Eitner und Frau Koppe, Paul Busch und O. Buley sowie die Fotografen Heinrich Lucia, Fritz Unger, Erich Böhm.
  • Der Arbeiterradfahrverein "Solidarität" in Schmellwitz feiert am 6. Mai 1928 sein 20jähriges Stiftungsfest.
  • Die Stadt erwirbt im Juni 1928 die Pleite gegangene COMAG (Cottbuser Maschinenbau AG) in der Dresdner Straße / Thiemstraße und nutzt die Gebäude für städtische Zwecke. Eine Werkhalle wird zum Tennisspielen vermietet, die Stadt richtet im Verwaltungsgebäude der COMAG das Stadtbauamt und das Arbeitsamt ein. In einer anderen Werkhalle wird am 30. November 1928 eine Markthalle eingerichtet.
  • Am 4. Juni 1928 richtet die Lufthansa eine zweite Fluglinie nach Halle/Leipzig zum Flugplatz Schkeuditz ein. Diese Linie wurde nach kurzer Versuchszeit jedoch wieder eingestellt. Eine Flugzeughalle und einige Werkstatträume werden im August 1928 auf dem Flugplatz errichtete.
  • Nach ihrem Nordatlantik-Überquerung in Ost-West-Richtung mit einer Junkers W 33 besuchen Hermann Köhl (1888-1938), Freiherr Ehrenfried Günther von Hünefeld (1892 - 1929), irischer Fliegeroffizier James Fitzmaurice (1898 - 1962) am 26. Juni 1928 die Stadt Cottbus.
  • Die Stadt erwirbt am 2. August 1928 eine Straßenkehrmaschine.
  • In Sielow brennt am 9. November 1928 ein Gehöft mit vier Scheunen aus.
  • Die Omnibuslinie zwischen Sandow und Ströbitz wird am 26. November 1928 in Betrieb genommen.
  • Am 9. Dezember 1928 findet die Einweihung des Gebäudekomplexes der Gewoba mit dem "Friedrich-Ebert-Gedenkstein" statt.
  • Cottbuser Handwerker gründen am 19. Dezember 1928 den "Handwerkerselbsthilfeverein e. G. mit beschränkter Haftung Cottbus". Sein Ziel war "die wirtschaftliche Unterstützung der Mitglieder, Übernahme von Bürgschaften bei Kreditbedürfnissen und Pflege und Förderung gemeinnützigen Sparens". Den Vorstand bildeten der Sattlermeister Erich Dobrick, der Schneidermeister Albert Blohm und der Schneider Willy Schwadtke.

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