Cottbus-Chronik

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 1911  

1911

  • In Döbbrick wird in diesem Jahr die Kirche mit einer dem Barock nachempfundenen Innenausstattung erbaut.
  • Die Orgelfirma Gustav Heinze aus Sorau baut in der Oberkirche die Orgel von 1892 auf 50 Register und 3 Manuale mit Pedalen um.
  • Der Straßenradfahrer Hermann Smiel stellt eine deutsche Bestleistung auf und legt in zwölf Stunden 318,610 km zurück.
  • Der sorbische Pfarrer Gotthold Schwela veröffentlicht das "Lehrbuches der niederwendischen Sprache. Grammatik" als Übungsbuch.
  • Als Abschluss der Promenade an der Dresdener Straße wird eine kleine Schmuckanlage angelegt. Außerdem erfolgt die bauliche Erschließung des städtischen Geländes beim Ottilienhof.
  • Clemens Ruff stiftet für das Cottbuser Theaterfoyer die neuen Musen.
  • Anlässlich seines 60. Geburtstages wird Max Grünebaum zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
  • Für den Aufbau einer zukünftigen städtischen Kunstsammlung mit Werken Carl Blechens werden 1.000 Mark zur Verfügung gestellt. Die Anregung für die Sammlung gibt der Oberbürgermeister Paul Werner.
  • Die Stadtverordneten beschließen den Bau der Mädchenschule an der Promenade.
  • Das Knappschaftsgebäudes als Verwaltung des Brandenburgischen Knappschaftsvereins wird hinter dem Stadttheater gebaut.
  • Die Stadtverordneten beschließen den Bau des neuen Krankenhauses, der 1914 abgeschlossen wird.
  • Sechs Cottbuser Kohlenhändler schließen sich zur "Niederlausitzer Kohlenhandels Gesellschaft" zusammen.
  • Der Mitarbeiter der Berliner Nationalgalerie G. J. Kern veröffentlicht eine umfangreiche Monografie über den in Cottbus geborenen Maler Carl Blechen.
  • In diesem Jahr dreht Urban Gad den Stummfilm "Ein fremder Vogel" mit Asta Nielsen an verschiedenen Orten des Spreewaldes.
  • Im Kinematograph "Metropol" am Neumarkt Nr. 5 gab es die erste Kinovorführungen der neuesten Tagesereignisse in Wort und Bild und Schauspiele und Komödien in Cottbus.
  • Nach dem Tod von Joseph Brunner übernimmt Arnold Schießer die alleinige Leitung des Kaufhauses in der Spremberger Straße.
  • Die Cottbuser Sparkasse führt am 13. Januar 1911 die Heimsparbüchsen ein.
  • Der Kaufmann Heinrich Albert Liersch stirbt am 16. Februar 1911 in Cottbus. Er wurde am 12. November 1821 geboren. Nach einer Kaufmannsausbildung heiratet er 1846 in das bekannte Speditions- und Kommissionsgeschäft „F. G: Brückner Erben“ ein. Er ist als Stadtrat und Stadtverordneter tätig, befördert als erster Direktor der Schwielochsee-Eisenbahn den Handel und ist zwischen 1868 und 1888 Vorsitzender der Cottbuser Handelskammer.
  • Am 26. März 1911 beginnt die Cottbuser Firma Pabel in Döbbrick die neue Kirche im Neorokko-Stil zu erbauen. Sie hat einen hölzernen Turm. Von den damals zwei Glocken ist bis 2007 nur noch eine erhalten geblieben. Die neue Kirche wird am 18. Dezember 1911 geweiht.
  • Am 31. März 1911 geht die Handelsschule Cottbus in die städtische Verwaltung über. Gleichzeitig wird sie dem Direktor der gewerblichen Fortbildungsschule unterstellt. Bisher hatten Gewerbetreibende allein den Unterricht bestritten.
  • Unter der Leitung des Obersekretärs Jurius wird am 25. April 1911 die Schule für Kommunalbeamte in der Annenstraße 10 mit 32 Schülern eröffnet.
  • An der Puschkinpromenade wird am 21. Mai 1911 der "Jahngedenkstein" eingeweiht. Das Denkmal besteht aus einem Feldstein und trug eine Bronzeplakette mit der Silhouette des Turnvaters Jahns.
  • Am 1. Juni 1911 wird mit dem Bau für den Erweiterungsbau des Cottbuser Theaters begonnen. Er wird durch einen gedeckten Verbindungsgang zwischen Bühnenhaus und Haupthaus in Bühnenhöhe an das Gebäude angegliedert. Betreut hat den Erweiterungsbau Stadtbaudirektor Paul Grundmann.
  • Die Stadtverordneten beschließen am 14. Juni 1911 den Bau einer Brücke "von den Zschieschenparzellen hinüber zur Branitzer Grenze". Für den Bau dieser Brücke hatte Kommerzienrath Grünebaum bereits 3.000 RM gestiftet. Die Brücke erhielt den Namen „Wernersteg“ und erinnerte an den Oberbürgermeister Paul Werner.
  • Am 25. Juni 1911 erfolgt die Grundsteinlegung für den Bau der Lutherkirche. Der Entwurf stammt von Regierungsbaurat Leibnitz, die Ausführung übernimmt die Cottbuser Firma "Michaelis & Dietrich". Bereits 1896 war begonnen worden, mit Basaren für den Bau einer Kirche in diesem Stadtviertel Geld zu sammeln und am 2. April 1906 wurde der Luther-Kirchbauverein gegründet
  • 1911 gibt der Deutschlehrer Franz Ruschke seine "Bunte Leseschule" in Anschluss an Ferdinand Hirts Schreib- und Lesefibel heraus. Später erschienen noch seine "Streifzüge in Gebiete der Laut-, Wort- und Schriftkunde". Franz Ruschke wurde gemeinsam mit Prof. Ferdinand Hielscher beauftragt, zu klären, ob Cottbus mit “C“ oder mit „K“ geschrieben wird. In einem Schreiben vom 26. September 1911 wird der Stadt mitgeteilt, dass "Der Herr Minister hat entscheiden, daß der Name Cottbus mit "C" zu schreiben ist." Auf später erfolgte Vorschläge zur Schreibweise mit "K" wurden nicht mehr eingegangen. Danach setzt am 14. Oktober 1911 auf Antrag des Magistrats die staatliche Behörde die amtliche Schreibweise für die Stadt Cottbus fest.
  • Zum 1. Oktober 1911 erfolgt die Übergabe der achten Schulturnhalle in Cottbus. Von den bisher sieben war eine Doppelturnhalle. Seit Jahren wirkt ein besonderer Oberturnlehrer. Neben drei obligatorischen Turnstunden gibt es wöchentlich noch zwei Turnspielstunden in den Knabenschulen während des Sommers. Am gleichen Tag wird auch der Neubau der höheren Mädchenschule an der Promenade, das heutige Konservatorium, übergeben.
  • Am 4. Oktober 1911 eröffnet das erste Cottbuser Kino – der Weltspiegel.
  • Zu Michaelis, am 10. Oktober 1911, wird das Pädagogische Seminar am Königlichen Friedrich-Wilhelm-Gymnasium eröffnet.
  • Am 24. November 1911 stirbt der Cottbuser Stadtbaurates Richard Bachsmann.
  • Bürgermeister Varnhagen bescheinigt am 29. November 1911 die richtige Lieferung der "Goldenen Amtskette" und weist die Rechnung von Sy und Wagner, Hofgoldschmiedemeister Berlin W 56, Werderstraße 7 in Höhe von 2.059 Mark an. Diese Auszeichnung mit der "Goldenen Amtskette" wird dem Cottbuser Oberbürgermeister verliehen.
  • Bei einem Großfeuer in der Jalousiefabrik von H. Wannhöft am Amtsteich am 4. Dezember 1911 werden das Sägewerk und das Dampfkesselhaus sowie in der angrenzenden Tuchfabrik von Hausten jun. die Spinnerei, die Zwirnerei und der Websaal mit 10 Webstühlen sowie ein Teil des Garnlagers vernichtet.
  • Mit einem Festgottesdienst wird am 17. Dezember 1911 die Oberkirche nach umfangreichen Rekonstruktionsarbeiten wieder ihrer Bestimmung übergeben. Begonnen wurde mit den Arbeiten im Herbst 1910, vor allem der äußere Zierrat der Kirche sowie eine neue Dacheindeckung und die Dachreiter wurden damals angebracht.

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