Cottbus-Chronik
1900
- Zu Beginn des neuen Jahrhunderts leben fast 40.000 Menschen in Cottbus.
- Cottbus ist die bedeutendste Stadt in der Region und Zentrum der Textilindustrie, des Verkehrswesens und Standort zahlreicher Behörden.
- In 12 Cottbuser Brauereien werden insgesamt 78.000 Hektoliter Bier hergestellt. Dafür müssen 55.000 Mark Brausteuer entrichtet werden. Zu vermuten ist, daß aber noch Bier nach Cottbus importiert wurde.
- Im Jahre 1898 hat die Landesversicherungsanstalt ein Gelände von 16 Hektar bei Kolkwitz übernommen und die Cottbuser feiern am 16. Juni 1900 die Eröffnung der Lungenheilstätte.
- Es erschien eine Sammlung "Lieder, gesungen in der von der Stadt Cottbus veranstalteten Jahrhundertfeier".
- Cottbus wird von einem Magistrat verwaltet, in dem neben dem Oberbürgermeister, der zweite Bürgermeister, der Stadtbaurat sowie zwei besoldetet und acht unbesoldetete Stadträte arbeiteten. 42 Stadtverordnete waren gewählt.
- Die beiden Bahnhofsbrücken in der Feldstraße (spätere Thiemstraße) waren fertiggestellt.
- Die Konditorei "Max Lauterbach" in der Bahnhofstraße 63 wurde eröffnet.
- Der "Spezial-Damen-Salon Oheim" verschönte erstmals die holde Weiblichkeit.
- In Branitz und Schmellwitz entstehen "Arbeiter-Turn-Vereine".
- Auf dem Jahrmarkt erfreuen die ersten "beweglichen Bilder" des Elektrokinomatographen von Lambertz aus Bremen die Cottbuser.
- Das 1896 verabschiedete Bürgerliche Gesetzbuch tritt in Kraft.
- Die neue Straße "Am Schloß" wird angelegt. Zuvor hatte die Stadt das alte Ruffsche Grundstück erworben.
- Zum 2. Stiftungsfest des "Kunstgewerbevereins zu Cottbus" erscheint eine Festzeitung.
- Am 7. März 1900 wird auf Beschluss der Stadtverordneten die Firma "Siemens & Halske" mit dem Bau des Elektrizitätswerkes und der Cottbuser Straßenbahn beauftragt. Nach einer ersten Probefahrt im Juni 1903 wird der betrieb offiziell am 18. Juli 1903 aufgenommen.
- Oberpharmazierat Dr. Kurt Elze geboren.
- Kampf des "Arbeiter-Turn-Vereins" um die Nutzung der städtischen Turnhalle in der Turnstraße (heute Fr.-L.-Jahn-Straße)
- Der neue Güterschuppen der Spreewaldbahn wird in Betrieb genommen. Nur zwei Monate später, am 1. Juni 1900, ereignet sich ein tödlicher Unfall - ein Rentner war vom fahrenden Zug abgesprungen. Am gleichen Tag erlebten die Cottbuser die erste Fahrpreiserhöhung bei der Spreewaldbahn.
- Der sorbische Maler Martin Nowak-Neumann geboren.
- Friedrich Wilhelm Nevoigt wird zum Rektor der Ströbitzer Schule ernannt.
- Mit der Einrichtung der Frauenbadeanstalt gegenüber dem früheren Hospitalteich an der Spree erfolgte auch die Anlage eines Kinderbades an der Wachsbleiche (heute Goethepark).
- Die Firma Müller & Diestermann bezieht das Haus Kaiser-Friedrich-Straße 8.
- Das volkstümliche Festspiel "Cottbus" in drei Zeitbildern mit verbindendem Text von M. Birkenfeld und Ewald Müller wird nach der Veröffentlichung in Buchform im Theater aufgeführt.
- Der Mathematiker und Astronom Ferdinand Müller stirbt in Petersburg.
- Beim Cottbuser Landgericht wird die erste Schreibmaschine in Betrieb genommen.
- In Cottbus sind 969 Handwerksbetriebe in 74 Gewerben angesiedelt. An der Spitze stehen dabei die 177 Schuhmacher und 156 Schneider, gefolgt von 73 Bäckern und 63 Fleischern.
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