Cottbus-Chronik

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 1886  

1886

  • Am Cottbuser Gymnasium wird am 9. Januar 1886 der Primanerverein „Literaria" zur Pflege literarischer Neigungen gegründet. Der Oberprimaner Gotthelf Bronisch wird erster Vorsitzender.
  • August Michlitz erwirbt am 12. Januar 1886 das Grundstück Berliner Platz 6 mitsamt der Gebäude. Er lässt hier wenige Jahre später das moderne Hotel "Weißes Roß" errichten, welches im Frühjahr 1945 schwer beschädigt und später abgerissen wird.
  • Abrahm Ludwig Hammerschmidt siedelt sich am 5. Januar 1886 in Cottbus an und begründet hier eine Rechtsanwaltskanzlei. Er heiratet seine Verlobte Berta Hirschberg. Nach 1933 ist die jüdische Familie den Verfolgungen der Nationalsozialisten ausgesetzt. An die Opfer Hermann Hammerschmidt, Hertha Goertel (geborene Hammerschmidt), Fritz Hammerschmmidt, Anselm Hammerschmidt, Walter Hammerschnmidt und Frieda Glasfeld erinnern heute Stolpersteine vor dem Gebäude Bahnhofstraße 62.
  • Am 22. März 1886 wird die neue Infanteriekaserne eingeweiht. Damit hatte Oberbürgermeister Dr. Mayer eine wichtige Voraussetzung geschaffen, dass die Stadt am 9. November 1886 aus dem Kreisverband herausgelöst wurde und nun einen eigenen Stadtkreis bildete. Voraussetzung hierfür ist eine gewisse Einwohnerzahl, Cottbus zählt damals etwa 30.000 Einwohner. Mit klingendem Spiel rücken nach einer Parade die beiden Bataillone in ihre neue Kaserne zwischen Bahnhof und Berliner Chaussee ein.
  • Am 1. Mai 1886 wird die Militärhauptwache, bisher am Eingang der Magazinstraße beim Amtsgericht gelegen, nach der neuen Infanteriekaserne verlegt.
  • Der Bahnhofstunnel wird am 15. Mai 1886 in Betrieb genommen. Zusätzlich entstehen Bahnsteigüberdachungen, aber nicht über den Hausbahnsteigen. Der Vorplatz mit Straßenbahnanschluss machte - allerdings nur bei schönem Wetter - einen würdigen Eindruck. Ab dem 16. Mai 1886 wird der Personentunnel auf dem Bahnhof genutzt. Er verbindet zunächst die Stadt mit dem Bahnhof der Großenhainer Eisenbahn, später dient er als Verbindung zum Spreewaldbahnhof. Er verlief von der Güterabfertigung bis zum alten Empfangsgebäude.
  • Am 24. Mai 1886 sucht eine Feuersbrunst die Färberei von Franz Koppe, Ostrower Damm 21, heim. Dabei wird das Kessel- und Maschinenhaus zerstört. Die Färberei muss durch einen vollkommenen Neubau ersetzt werden.
  • Am 16. Mai 1886 wird der Cottbuser Gastwirtsverein gegründet.
  • Die neuen Militärbadeanstalt oberhalb der Samsorschen Fabrik wird am 18. Juni 1886 eröffnet.
  • Die Chorgemeinschaft Sielow wird am 21. Juni 1886 gegründet.
  • Mit dem Bau einer städtischen Telefonanlage wird am 26. Juli 1886 begonnen, in Betrieb wird diese dann am 1. November 1866 genommen. Am 1. Oktober 1891 kann der Fernsprechverkehr zwischen den Stationen Cottbus, Forst, Sommerfeld, Sorau und Guben eröffnet werden.
  • Richard Klau eröffnet am 3. August 1886 in Cottbus eine Fotogeschäft im Haus des Ökonomierates Hemprich in der Schwanstraße 86.
  • Am 18. August 1886 erklärt sich die Stadtverordneten - Sitzung einstimmig für das Ausscheiden der Stadt Cottbus aus dem Kreisverband. Diesem Beschluss stimmt ebenso der Kreistag am 9. Oktobr 1886 zu.
  • Nach Auflösung der Freischule läutet im Stadtteil südlich der Bahn in der Gemeindeschule IV erstmals die Schulglocke. Der erster Unterricht in der neuen Gemeindeschule in der Dresdener Straße 125 findet am 14. Oktober 1886 statt. Insgesamt lernten hier damals 337 Knaben und 339 Mädchen - streng voneinander getrennt - in insgesamt 12 Klassen. Zu einer Klasse gehörten 55 Schüler.
  • Am 15. Oktober 1886 wird der Grundstein für das Diakonissenhaus Salem in der alten Feldstraße gelegt.
  • Im November 1886 erhalten die Schwestern die Konzession zur Eröffnung einer Verwahranstalt für Kleinkinder, im Schwesternhaus in der Dresdner Straße werden bald 54 katholische Kinder betreut.

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