Cottbus-Chronik

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 1877  

1877

  • Im Cottbuser „Stadttheater", dem Gasthof „Goldner Ring" am Altmarkt 21, gastiert Theaterdirektor Theodor Basté mit seinen Schauspielern.
  • Dr. Ludwig Wilhelm Liersch wird zum Kreiswundarzt ernannt.
  • In Cottbus wird eine Fabrik und Handlung für Rollentabak-Spinnerei, Rippenschneider und Walzwerk errichtet, bekannt wurde sie unter ihrem Firmennamen „Paul Stoy – Cigarren- und Tabak-Fabrik".
  • In der Stadt leben etwa 20.000 Menschen und im Cottbuser Stadtparlament sind 36 Persönlichkeiten vertreten.
  • In diesem Jahr wird der Großenhainer Bahnhof in Betrieb genommen. Noch waren die verschiedenen Eisenbahnlinien in Privatbesitz, so dass es durchaus möglich war, mehrere Bahnhöfe zu betreiben. Der nördlich der Bahnlinien liegende Großenhainer Bahnhof wurde bereits 1885 als solcher wieder außer Dienst gestellt.
  • Am 3. Februar 1877 erfolgte die Übergabe des neuen Landgerichtsgebäudes. Nachdem der Justizfiskus das Schlossgelände am 1. Februar 1870 für 17.100 Thaler übernommen hat, wird auf den Grundmauern des alten Fürstenhauses diese Justizeinrichtung erbaut.
  • Am 16. April 1877 wird in der Stadt ein „Volksbildungsverein“ gegründet und nur einen Monat später, am 17. Mai 1877, nimmt die Spielschule in der Sandower Vorstadt die ersten Kinder auf.
  • Auch technische Neuerungen halten Einzug in Cottbus. Im November wird im Rathaus das erste Telefon aufgestellt, womit man sich über dreißig Meter Entfernung unterhalten werden konnte. Bis die ersten Anschlüsse verlegt werden, vergehen noch einige Jahre, erst am 26. Juni 1886 beginnt die Post mit der Installation der Leitungen und Telefone. Drei Jahre später werden dann auch der Fernsprechverkehr mit Berlin, Görlitz, Forst, Guben und Spremberg aufgenommen – wieder war die Welt ein Stück näher nach Cottbus gekommen.
  • In diesem Jahr erfolgt die Erneuerung des 1857 abgebrannten Schloßturmes. Die Bekrönung schuf der Architekt Professor von Arnim. Abgeschlossen werden diese Arbeiten mit dem Aufsetzen der 6 Turm- und 2 Fahnenkuppeln „unter Lebensgefahr" im September 1877.
  • In der Sandower Vorstadt wird eine Spielschule eingerichtet und am 17. Mai 1877 geöffnet. Eine ähnliche Einrichtung wurde in diesem Jahr als „Kleinkinderbewahranstalt" in der Spremberger Vorstadt bereits eröffnet.
  • Am 3. Juni 1877 / 4. Juni 1877 Cottbus wird der „Verband der Freiwilligen Feuerwehren der gesamten Provinz Brandenburg" gegründet. Die Anregung hierzu erhielt der stellvertretende Wehrführer der Cottbuser Feuerwehr Wilhelm Kurtzrock auf dem Feuerwehrtreffen 1874 in Kassel.
  • Erstmalig findet der neu eingerichtete Donnerstagsmarkt für Kartoffeln, Leinöl und Obst auf dem hiesigen Neumarkt am 9. August 1877 statt.
  • Die alte Blaue Brücke wird am 14. August 1877 abgerissen.
  • Der Dampfkessel in der Messerschmidtschen Hutfabrik explodiert am 1. September 1877.

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