Cottbus-Chronik

Zurück

 1867  

1867

  • Die Post verkehrt ab Cottbus einmal täglich nach Dresden und nach Forst, nach Drebkau, Vetschau und Sommerfeld fuhr sie zweimal täglich und nach Guben viermal. Im Cottbuser Postamt sind 13 Beamte und 19 Unterbeamte, davon 6 Landbriefträger, beschäftigt.
  • In Sandow erfolgt der erste Kirchenbau der Cottbuser Katholisch-Apostolischen Gemeinde.
  • Die Bahnstrecke zwischen Berlin, Cottbus und Görlitz wird am 1. Januar 1867 dem Verkehr übergeben.
  • Landrat von Werdeck eröffnet am 1. Januar 1867 die Kreissparkasse Cottbus, die 1853 durch Landrat von Schönfeld angeregt wurde. Sie nimmt am 16. Januar 1867 in der Sandower Straße 19 ihren Geschäftsbetrieb auf. Bis 1892 ist die Kreissparkasse Cottbus–Land im Ständehaus untergebracht.
  • Seit dem 7. Januar 1867 ist das Infanterieregiment 52 in Cottbus stationiert.
  • Die Konzession für die Großenhainer Eisenbahn wird am 2. Februar 1867 erteilt.
  • Am 28. Februar 1867 wird ein Komitee für den Bau der Cottbus - Gubener Eisenbahn gegründet.
  • Gustav Kehrl wird am 6. April 1867 in Brandenburg geboren. Er erwirbt 1914 die Cottbuser Tuchfabrik „Tector & Prochatschek" und 1927 die Tuchfabrik „Richard Rottka", die seitdem als Tuchfabrik „Rudolph Kehrl" firmierte. Er ist Mitglied des Zentralvorstandes der Deutschen Volkspartei, Stellvertretender Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Tuchindustrie und Mitglied des Preußischen Staatsrates und des Brandenburgischen Provinziallandtages. Er stirbt am 10. Oktober 1931 in Cottbus.
  • Am 27. April 1867 wird der Neubau für das „Friedrich-Wilhelms-Gymnasium" eingeweiht. Der Berliner Architekt Adolph Lohse entwarf an der Promenade einen postklassizistischen Bau. Zwei Seitenflügel und eine Zentralbau bestimmen die Ansicht, im Innern sind moderne Unterrichtsräume eingerichtet, aber auch eine Lehrer- und eine Schülerbibliothek, ein Zeichensaal, Laboratorium und Physiksaal sowie eine naturhistorische Sammlung nutzen Lehrer und Schüler für den Unterricht. Im Obergeschoß befindet sich eine prächtige Aula mit Wandflächen in „pompejanischen Rot". Der Cottbuser Superintendent Christian Heinrich Ebeling begründet am 26. Juni 1867 das Diakonissenhaus Salem. Die Einweihung des neuen Gebäudes in der damaligen Feldstraße und heutigen Thiemstraße jedoch konnte Ebeling erst am 26. Juni 1887 feiern. Das alte Gebäude des Gymnasiums an der Oberkirche wird seitdem für die Elementarschule, eine Freischule und dann auch für die städtische Handelsschule genutzt, ehe 1937 das Heimatmuseum einzieht.
  • Seit dem 5. Mai 1867 wird je ein weiteres Zugpaar auf der Strecke zwischen Berlin und Cottbus eingesetzt. Die Fahrzeit beträgt knapp 4 Stunden. Ab dem 31. Dezember 1867 verkehren die Züge auf der gesamten Strecke Berlin-Görlitz-Berlin. Der Fahrplan sieht je zwei Zugpaare zwischen Berlin und Görlitz und außerdem je ein Zugpaar auf den Strecken Cottbus-Berlin und Cottbus-Görlitz vor. Rückfahrkarten werden zum anderthalbfachen Preis der Einzelfahrkarten, Sonntagskarten mit eintägiger Gültigkeitsdauer zum gewöhnlichen Preis der Einzelkarten angeboten.
  • In einer Bürger–Versammlung wird am 20. Juni 1867 die Gründung eines Unterstützungsfonds für die Turner–Feuerwehr beschlossen. Kassierer wird Kaufmann und Restaurateur Carl Lehmann–Nies.
  • Das Diakonissenhauses „Haus Salem" wird am 26. Juni 1867 durch den Superintendenten Heinrich Christian Ebeling eingeweiht.
  • Nach der Volkszählung am 3. Dezember 1867 hat Cottbus 13.370 Einwohner.

Zurück