Cottbus-Chronik

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 1861  

1861

  • In Cottbus leben rund 11.000 Einwohner.
  • Ein Stadtplan von Lortzing, der in der Druckerei der Firma Heine gedruckt wurde, lässt nur einen Zugang durch die Ostrower Straße vom Königsplatz nach Ostrow erkennen. Das Dorf Ostrow hatte in der Mitte einen Begräbnisplatz mit einer Kapelle. Es wurde {{chronik::1872}} eingemeindet.
  • Seit diesem Jahr ist Gustav Thiele als Fotograf in Cottbus mit eigenem Atelier tätig.
  • Cottbus entwickelt sich neben einem Zentrum der Tuchindustrie auch zu einem bedeutenden Ort der Teppichherstellung. In diesem Jahr gründet Theodor Kühn seine Firma in Cottbus.
  • Während eines heftigen Gewitters am Abend des 1. April 1861 bemerkt man vom Hofe des Zentralgefängnisses aus, dass an dem auf dem Glockentürmchen stehenden Kreuz der Oberkirche eine starke sichtbare Ausstrahlung des elektrischen Fluidums als St. Elmsfeuer in ziemlich regelmäßig Abständen etwa alle 5 Minuten erfolgte.
  • Am 19. April 1861 wird Fritz Schmidt, später Cottbuser Stadtarchivar und Heimatforscher, in Erxleben bei Magdeburg geboren. Er stirbt am 19. Juli 1930 in Cottbus.
  • Das Leben in der Stadt wurde nun auch geprägt von mancher technischen Neuerung. Bereits am 31. Juli 1855 teilte die „Gasbeleuchtungs-Kommission des Magistrats“ mit, dass in Cottbus ein Gaswerk erbaut werden soll. Den endgültigen Beschluss fassten die Stadtverordneten am 23. April 1861 und am 13. Dezember 1861 wurden das Gaswerk und die Anlagen übergeben. Die Baukosten betrugen 61.000 Thaler, insgesamt werden damals drei Gasometer und zwölf Öfen errichtet. In der Stadt waren 150 Gaslaternen aufgestellt und ca. 7 km Leitungen verlegt worden. Am 23. Dezember 1861 nahm der Oberbürgermeister Leopold Jahr die erste Gaslaterne in Betrieb, gegenüber des Rathauses an der Ecke Altmarkt / Rathausgasse strahlte das neue Licht.
  • Allmählich sprengt die Stadt ihre mittelalterlichen Fesseln, am 13. Mai 1861 wird begonnen, das alte steinerne Mühlentor abzutragen.
  • 138 Bürger tragen sich am 15. Mai 1861 zur Gründungsversammlung im Gasthof „Zum Ring" (Altmartk 2) in einen lokalen Turnverein ein. Die Anregung zur Gründung kam vom Arzt und Oberturmwart in Berlin, Dr. Angerstein. Stadtrat G. Bricks nahm die Empfehlung auf und beförderte die Gründung des „Turnvereins 1861". Dr. Hölzer, Vorsitzender des TVC 1861 teilt mit, dass dem Verein 60 Mitglieder beigetreten seien. Die Übungen beginnen am 8. Juni 1861 auf dem Turnplatz am Schützenhaus in Sandow und am 4. August 1861 findet das erste Cottbuser Turnfest statt.
  • Am 4. Juni 1861 wird das III. Bataillons des 18.Infanterie - Regiments von Posen nach Cottbus verlegt. Damit erhältCottbus eine ständige Garnison.
  • Nachdem am 29. Juni 1861 beschlossen wird, eine Gasanstalt auf städtische Rechnung zu erbauen und in Betrieb zu setzen, soll die Stadt eine Anleihe von 40.000 Talern aufnehmen. Am 10. Juli 1861 teilt der Magistrat mit, dass das Kapital von 40.000 Talern für die Gasanstalt bereits gezeichnet ist und weitere Zeichnung daher nicht mehr angenommen werden können. Am 13. Dezember 1861 wird in Cottbus die neue Gasanstalt übergeben. Die Herstellungskosten belaufen sich auf 180.000,- Mark. In 12 Öfen mit 86 Retorten wurde aus schlesischen, englischen und westfälischen Kohlen Gas erzeugt und den 3 Gasometern zugeführt und gespeichert. Wenig später, am 23. Dezember 1861, strahlt in Cottbus die erste städtische Gaslaterne gegenüber des Rathauses. Das Gaswerk produziert im ersten Betriebsjahr 146.000 Kubikmeter Gas. Es musste mehrfach erweitert werden.

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