Cottbus-Chronik

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 1831  

1831

  • Nach dem Unwetter im Jahr zuvor das Große Spreewehr zerstört hatten, erfolgt nun ein Neubau. Zwei Jahre später wurde auch das Kleine Spreewehr neu errichtet.
  • Zwischen 1831 und 1832 wird das Klostertor angelegt. Die nördliche Stadtmauer besaß einst keine Tore, nun aber forderten die Cottbuser dieses, damit ihre Kinder einen kürzeren Weg zur Schule nehmen konnten.
  • Am 17.3.1831 wird in Cottbus die revidierte Städteordnung eingeführt. Die wirtschaftliche Entwicklung aber fordert neue Strukturen und so arbeiteten der Landrat von Pannwitz, Oberbürgermeister Krenkel und Vertreter der Cottbuser Bürgerschaft eine neue Stadtverfassung aus. Diese erhielt am 14.12.1831 die Genehmigung der Regierung.
  • Zu Michaelis 1831 besteht Ludwig Leichhardt am Cottbuser Gymnasium seine Abiturprüfung vorzeitig. Seit dem Herbst 1829 wohnte er in Cottbus bei seinem Schwager Friedrich August Schmalfuß. Leichhardt, am 23.10.1813 geboren, studierte zunächst in Berlin und ging nach 1837 auf Forschungsreisen in Europa. Mitte Februar 1842 kommt Ludwig Leichhardt in Australien an und unternimmt schon im Sommer erste Streifzüge ins Innere des Landes. Er wird drei Expeditionen ins Innere Australiens unternehmen. Die erste führt ihn 1843/1845 quer durch das unentdeckte Land und begründet seinen bis heute anhaltende Ruhm als einer der bedeutendsten Entdecker des Kontinents. 1846 startet er zu einer zweiten Expedition, die er aber bald abbrechen muß. Im März 1848 bricht er erneut zur Erkundung ins Innere Australiens auf. Einen Monat später verlieren sich seine Spuren – bis heute hat man seine Überreste nicht gefunden.
  • Johann Samuel Elias gründet eine Tuchfabrik. Schon damals wurde am Ostrower Damm eine Dampfmaschine eingesetzt. Sein Sohn Carl Samuel baute das Ziegelbauwerk am Ostrower Damm 1870-80 zu einer der drei größten Cottbuser Tuchfabriken aus. Kommerzienrat Ernst Elias erweiterte die Fabrik und ließ sich an der Südseite der Fabrikanlage eine Villa bauen (heute Gaststätte „Römisches Bad"). Nach Ernst Elias ist der von ihm gestiftete Elias-Park benannt, der heute den Goethepark mit dem Branitzer Vorpark verbindet.
  • Carl Blechen wird auf Vermittlung von Schinkel und Schadow Professor Lehrer für Landschaftsmalerei an der Berliner Akademie mit einem Jahresgehalt von 400 Talern.
  • Der Tuchmacher Kittel beantragt, ihm eine Fabrikkonzession zu erteilen das Ausscheiden aus der Tuchmacherinnung zu gestatten.
  • In diesem Jahr wird in Cottbus eine Freischule eröffnet.
  • Im Zeitraum vom 1.1. bis 23. 3. reisten 195 fremde Tuchmachergesellen in die Stadt ein, von denen keiner eine Arbeit erhielt. Im Cottbuser Tuchmachergewerk sind insgesamt 36 Meister tätig, von denen zehn gänzlich verarmt sind. In der Stadt leben 8.103 Einwohner.
  • Am 15. 5. zeigt sich um die Sonne eine Ring mit deutlichem Regenbogen in der Mittagsstunde. In der vorhergehenden Nacht wird von starken Frösten berichtet.
  • Nach dem Tod des bisherigen Oberbürgermeisters Johann Christian Krenkel am 13. 6. tritt Johann Gottlob Roemelt das Amt des Oberbürgermeisters an: er wird 1848 auf Drängen der Cottbuser Bürger in den Ruhestand versetzt.

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