Cottbus-Chronik

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 1817  

1817

  • In Cottbus leben 6.436 Einwohner in 799 Häusern.
  • Der Cottbuser Magistrat erklärte seine Absicht, ein geräumiges Haus für Theateraufführungen auf eigene Enterprise hiesiger Einwohne" zu errichten.
  • Ein Fahrplan weist die zweimal wöchentlich abgehende Post aus. Es gibt eine Fahrpost nach Berlin, eine Reitpost nach Herzberg, nach Crossen und nach Berlin. Die Beförderungsgebühr betrug 5 Silbergroschen für die Meile. Oft reichten die Wagenplätze nicht aus, obwohl das Reisen teuer war.
  • In den eingepfarrten Dörfern Schmellwitz und Saspow gibt es kein eigenes Schulhaus, jedoch unterrichtete der Lehrer Koposch die Kinder. In Ströbitz unterrichtete der Lehrer Christian Grabia sieben Kinder monatlich. Dafür wurden 60 Reichsthaler Schulgeld eingenommen.
  • Die Cottbuser Lehrer suchen bei der Regierung um eine Gehaltserhöhung nach, was am 12. April 1817 entgegengenommen wird. Ein Mitglied des Ministeriums der geistliche Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten soll demnächst nach Cottbus kommen, um das Lyceum zu revidieren und auch die Gehaltsfrage prüfen.
  • Um 1817 wurde der erste jüdische Friedhof in Cottbus in der heutigen Straße der Jugend 55 angelegt. Vorher wurden Juden auf dem jüdischen Friedhof in Friedland bestattet.
  • Der Viertel Roggen kostet am 06. Februar 1817 1 Thaler 15 Groschen. Bis zu diesem Tag erhielten 42 Familien, deren Häuser in Ströbitz abgebrannt waren, 31 Wispel, 18 Scheffel und 12,5 Metzen Roggen sowie 2 Wispel, 9 Scheffel und 5 Metzen Gemüse. Weiterhin wurden 740 Taler 4 Groschen bar übergeben. Die Regierung gewährt zudem am 13.02. den in Ströbitz völlig Abgebrannten eine dreijährige Freiheit von allen Abgaben. Die Gemeinde hatte jährlich 342 Taler 18 Groschen und 8 Pfennige an den Staat zu zahlen.
  • Am 08. Februar 1817 hebt Preußen das Kloster in Neuzelle auf, jedoch soll für den katholischen Gottesdienst in Neuzelle und für die Bedürfnisse der katholischen Einwohner in der Niederlausitz angemessen Sorge getragen werde.
  • Der Bericht vom 05. Juli 1817 über den Zustand der Waisenhausschule in der späteren Wallstraße 55 beschreibt den schlechten Zustand derselben. Das Lehrergehalt wurde gekürzt und das Schulgebäude kann nicht renoviert werden und der größte Teil des Gebäudes ist sogar an Handwerker vermietet. Im Obergeschoss befinden sich eine Wollspinn- und Shrubbermaschine, die durch einen Ochsen angetrieben werden.
  • Am 01. September 1817 wird Waschan's Lokal in Sandow, An den Weinbergen, eröffnet.
  • William Cockerill verhandelte am 15. November 1817 um das Predigerhauses mit dem Presbyterium der reformierten Gemeinde zu erwerben.

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