Cottbus-Chronik

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 1766  

1766

  • Der Überlieferung nach werden in Cottbus 131 Straßenlaternen auf Holzpfählen aufgestellt. Damit wird wohl dem Bedürfnis der Cottbuser entsprochen, die Straßen und Plätze, aber auch die öffentlichen Brunnen zu beleuchten. Bis zur Einführung der ersten Gasbeleuchtung in der Rathausgasse 1861 mussten die Cottbuser sich mit diesen bescheidenen Straßenlampen behelfen.
  • Friedrich II. weilt in Cottbus und beauftragte den Bürgermeister Köhler, Vorschläge über die zweckmäßige Verwendung des leerstehenden Schlosses zu machen. Köhler regt die Errichtung einer Leinenfabrik oder die Verwendung für Seidenbauzwecke an.
  • Rektor Glörfeld gibt am 18. Januar 1766 an, dass seit Anfang 1764 die Bibliothek des Lyzeums um 16 Bücher erweitert wurde und nun 78 Bände zählt. Er verfasste die „Nachricht vor meinen Herren Succesores". Darin vermerkt er: „Ich habe mich gewundert, daß ich bei meiner Übernahme im Februar 1764… nicht die geringste Nachricht von unserer Schule, weder was die Stiftung derselben, noch ihre Lehrer, noch ihre Legate, noch andere Umstände, welche angemerkt zu werden verdienen, betrifft, vorgefunden habe."
  • Am 20. April 1766 schlägt der Blitz zwischen 3 und 4 Uhr in den Turm der Oberkirche ein. Am Taufstein wurden 2 Personen schwer verletzt. Ein zweiter Schlag entzündet den Kirchturm. Der Mühlbursche Georg Petri rettet den Turm, indem er mit einer eisernen Stange das von den Flammen erfasste Gebälk herunterstößt. Er erhält als Dank 50 Taler. Durch den Brand wird der Turm stark beschädigt, 1769 erhält er eine neue Turmhaube mit Knopf. Dabei handelt es sich um eine Spitze mit einer Urkundenkugel. Vier Jahre später, 1773, erhält die Oberkirche eine vierte neue Glocke. Im gleichen Jahr wurde auch für die Klosterkirche eine Glocke umgegossen und der Turm des Spremberger Tores erhielt eine neue Haube. Aus der Festung Peitz wurden eine Uhr und zwei Glocken zum Spremberger Turm geschafft und eingebaut.
  • Johann Gottlob Seiffert übernimmt am 05. August 1766 die Leitung des Cottbuser Lyceums. Er war, 1738 geboren, vorher Hauslehrer in der Neumark. Er veröffentlicht als Übersetzung die „Cottbusischen Schulgesetze für die Lernenden, zum Nutzen der unteren Klassen".

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