Cottbus-Chronik

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 1754  

1754

  • Am Tag Fronleichnam brennen abends zwischen 9 und 10 Uhr fünf Häuser am Sandower Tor ab. Dabei wird auch der Turm des Tores beschädigt und zwei Söhne des Christian Rein, die im Gasthaus „Zur Münze" wohnten, und 1 Magd sterben beim Brand.
  • Zur Jurisdiktion der Stadt zählen 528 Hauseigentümer und Ackerbesitzer, auch die Bewohner der Vorstädte und Amtsdörfer sind hier mit gezählt.
  • Der einst aus Frankfurt/Oder stammende Dr. Christian Karl Gulde wird zum Consul (Bürgermeister) in Cottbus ernannt. Er war bereits als Senator und Fabrikinspektor in Cottbus tätig und verfaßte mehrere kleine Beiträge zur Cottbuser Stadtgeschichte. 1815 stirbt Gulde in Cottbus, nachdem er bereits sechs Jahre zuvor von seinen Ämtern aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war.
    Max Schemmle gründet eine Firma für Kornbrennerei, Likörfabrik und eine Weinhandlung.
    Im Januar 1754 wird Gottlieb Francke als „Registrator und Stuhlschreiber alhier" erwähnt.
  • Am 13. Juni 1754 wurde begonnen, den mittelalterlichen Torturm des Sandower Tores abzutragen und durch ein einfaches Tor zu ersetzen. Seit mehr als hundert Jahren hatten die Stadtmauer, die Wälle, Gräben und Tore ihre militärische Funktion verloren und dienten nun noch bis {{chronik::1875}} als Zollgrenze.
  • Am 21. Juni 1754 unterzeichnet der preußische König Friedrich II. eine Verfügung zur Gründung der Kolonie Sachsendorf. Da die Kolkwitzer und Madlower Bewohner sich weigerten, Land in der Prior für eine neue Ansiedlung zur Verfügung zustellen, wurde nun eine Heidelandschaft trockengelegt und für den Bau der Kolonistenhäuser zur Verfügung gestellt. An der Finanzierung waren zahlreiche Cottbuser Bürger beteiligt. Bereits ein Jahr später zogen die ersten fünf Familien in die normierten Häuser ein, bis 1784 entstanden ca. 50 Häuser für die Ansiedler aus Sachsen.

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