Cottbus-Chronik

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 1744  

1744

  • Der Komptendorfer Pächter Krüger stiftet Geld für den Aufbau einer Waisenschule. Schon im Mai sind etwa 40 Kinder aufgenommen, untergebracht ist die Schule in einem Zimmer in der Sandower Gasse. Durch den Archediakon Christian Siegfried Busse, er wird 1746 auch zum Direktor der Waisenschule bestellt, wird der Kandidat der Theologie Johann Andreas Conradi als „Waiseninformator“ eingestellt. Bis zur Einweihung eines eigenen Gebäudes sollten noch einige Jahre vergehen. Am 30. Juni 1747 konnte der Bauplatz erworben werden und am 10.7. erfolgte die Grundsteinlegung. Nach einem Jahr Bauzeit wurde am 30. August {{chronik::1748}} Richtfest gefeiert und am 24. September 1749 wurde die Waisenschule in der späteren Wallstraße 55 feierlich eingeweiht.
  • Otto Eberhard Olse, Konrektor des Cottbuser Lyceums, gibt seine Druckschrift „Vorläufige Nachricht von besonderer Einrichtung der Privatinformation, welche er wohl zum Besten der Studierenden, als vornehmlich für diejenigen, so den Studierenden nicht eigentlich obliegen, sondern ins künftige gewisse Professionen, Handwerker, Wirtschafter u. d. gl. erwehlen wollen, bei hiesiger Stadtschule gemacht werden soll: zu jedermanns Wissenschaft erteilet." Das Buch wird in Cottbus gedruckt.
  • Der Stadtphysikus Beuch verbietet den Barbieren und Chirurgen ihr Handwerk bei Androhung des Stockhauses.
  • Eine Rechnung des Magistrats belegt die Erneuerung des Spremberger Turms, der Turm erhielt damals eine neue Kuppel.
  • Am 28. März 1744 weilte König Friedrich II. zu einem ersten Besuch in der Stadt.
  • Immanuel Jakob Pyra verstirbt am 14. Juli 1744 in Berlin. Er war am 25. Juli 1715 in Cottbus geboren wurden. nach dem Besuch der Lateinschule in Cottbus und dem Gymnasium in Bautzen studierte er Theologie in Halle/Saale. Er war Konrektor am Cöllnischen Gymnasiums in Berlin. Als Dichter begrüßte er 1740 die Thronbesteigung Friedrich II.
  • Johann Friedrich Fritze (P. K. Fryco) wird am 16. Oktober 1744 in Kolkwitz geboren. Der sorbische/wendische Pfarrer und Schriftsteller besuchte das Gymnasium in Cottbus und studierte in Frankfurt/Oder. Er ist 1771 bis 1815 Archidiakon an der Wendischen Kirche in Cottbus. Er verstarb am 17. März 1815 in Cottbus. Neben Predigten und anderen religiösen Schriften veröffentlichte Fritze Epigramme und Gelegenheitsgedichte, darunter eines über den Großbrand von Saspow 1774 und eins über die Rückkehr wendischer Soldaten 1797 aus Polen.
  • Eine Kaufurkunde des Magistrats vom 22. Oktober 1744 belegt den Kauf für eine Uhr und zwei Glocken von der Peitzer Oberfestung für den Spremberger Turm für 100 Thaler.

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