Cottbus-Chronik

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 1740  

1740

  • Die Stadt zählt 3.197 Einwohner.
  • In diesem Jahr werden 759 Wimpel und 8 Scheffel Weizenmalz zu 11.000 Tonnen Bier verarbeitet.
  • In der Cottbuser Neustadt sind erst 14 Häuser erbaut, wobei man viel Wert auf die Feuersicherheit der Gebäude legt. Die Häuserwände sind massiv ausgeführt, Stroh- und Schindeldächer sind verboten. Interessant ist, dass der Magistrat damals schon ein einheitliches Ziegelformat anstrebt.
  • Das Cottbuser Postamt befindet sich auf dem Schlossberg. Damals gibt es noch keine "Zustellung". Die Empfänger müssen vielmehr die Sendungen gegen Bezahlung der Beförderungsgebühr abholen.
  • Johann Friedrich Beuch verfasst eine Chronik der Stadt Cottbus unter dem Titel "Urbarium". Von dieser Chronik existieren noch mehrere handschriftliche Kopien aus verschiedenen Cottbuser Familien. Er singt ein Loblied auf die Stadt: "Mein Cottbus, Gott mit Dir, du werthe Vaterstadt. Es soll und müsse Dir beständig wohl ergehen. Gott mache Dich an Ruhm und an Vergnügen satt, und lasse dein Glück in Flohr und Wachsthum stehen. Da kurz, bleibt Gott mit Dir, und trifft mein Wünschen ein. So wirst Du, Cottbus, stets ein schönes Gosen sein. Et pius est patriae fucto referre labor." (Es ist ein löbliches Beginnen, die Ereignisse der Vaterstadt zu berichten).
  • Im Frühjahr erhält die Witwe Kayla Israel Pinkus vom König die Konzession für die Stadt Cottbus. Damit siedelt erstmals seit dem 15. Jahrhundert wieder eine Familie jüdischen Glaubens in der Stadt. Mit Unterstützung ihres Bruders Marcus Israel Pinkus und ihres Schwagers Moses Simon, einem Schächter, baute sie ein Handelsgeschäft auf und nimmt zunächst Quartier beim Gastwirt Curth im Gasthof "Zum Schwarzen Bär". Bis 1781 siedeln sich insgesamt drei jüdische Familien in Cottbus an.
  • Am 10. August 1740 huldigt die Stadt dem neuen König Friedrich II.
  • In seinem Testament vom 16. November 1740 begründet Caspar Krüger, einst Pächter von Komptendorf, die Waisenschule: "Ich legiere zu Anlegung und Erbauung eines Waisenhauses zu Cottbus 709 Thaler…" Der Archidiakon Busse an der Oberkirche erhält den Auftrag, die Spende des Pächters Krüger gegen Zinsen auszuleihen und die Waisen materiell ordnungsmäßig zu betreue.

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