Cottbus-Chronik

Zurück

 1671  

1671

  • In der Nacht zum 21. März 1671 beginnt früh gegen 2.00 Uhr ein verheerendes Unglück: An der Stadtmühle entsteht ein Brand, der sich bald über die ganze Stadt ausbreitet. Erst am Nachmittag kommt das Feuer in der Klosterstraße zum Erliegen. Das Haus mit den drei Mohrenköpfen, später führte es die Nummer 66, blieb den Cottbusern lange in Erinnerung. Ob jedoch die drei Mohrenköpfe an den Stadtbrand erinnern sollten oder vielleicht eine ganz andere Bedeutung besaßen, konnte bis heute nicht geklärt werden. Auffällig ist jedoch, daß sie in der Darstellung eindeutig Gesichtszüge afrikanischer Menschen tragen und gar nicht an rauchverschmutzte Bewohner der Stadt erinnern. Vielleicht war es nur ein Hauszeichen, vielleicht waren einst hier Mohren zu Besuch? Die Stadt jedoch trauerte, vier Tote waren zu beklagen und 93 Brauhäuser sowie 214 weitere Wohnhäuser waren ein Opfer der Flammen geworden. Schäden hatte auch das Cottbuser Rathaus zu verzeichnen, das hiesige Archiv verbrannte. Die Oberkirche blieb jedoch wie das Schloß und das Schulgebäude verschont. Auf Befehl des Kurfürsten Friedrich Wilhelm sollten nun die mit Stroh gedeckten Dächer beseitigt und die Mauern aus Ziegelsteinen errichtet werden. Noch im gleichen Jahr fertigte der Glockengießer Franz Sebastian Vollard in Frankfurt/Oder fünf Glocken an: Drei wurden in den 1671 abgebrannten und wieder aufgebauten Turm der Oberkirche gebracht und zwei kamen auf den Turm des Rathauses.

Zurück