Cottbus-Chronik

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 1542  

1542

  • Cottbus wird von der Pest heimgesucht. Auch eine Heuschreckenplage erlebten die Bewohner in der Lausitz.
  • Die "Thurmspitze des Rathaus-Thurmes [wurde] durch einen Blitz zerschmettert". Auch der obere Teil des Turmes der Oberkirche wird "vom Wetter angezündet" und verbrennt.
  • In diesem Jahr wird die Schützengilde gegründet. Sie erhält ihre "Liberteten Statua zur Befriedigung gemeiner Stadt sehr nutz und dienstlich".
  • Das Dorf Sielow gehörte Bernhard von Muschwitz, er hat es von seinem Vater Georg von Muschwitz übernommen.
  • Die Bäckerordnung legt fest, dass "wenn der Scheffel Roggen oder Weizen acht Märkische Groschen kostet, dann sollen ein Bellinischer Pfennig 44 Loth Roggen- und 37 Loth Weizenbrod erbringen."
  • Nur wenige Mitglieder der Stände folgten der Einladung zur Versammlung am 9. Januar 1542, es wird deshalb für den 24. Januar 1542 ein neuer Termin für die Ständeversammlung angesetzt. Für das Fernbleiben werden 100 Gulden Strafe angedroht.
  • König Ferdinand I. lässt für den 17. April 1542 einen Landtag nach Lübben einberufen. Der Landvogt erhält davon eine Bestallung als königlichen Kommissar.
  • Im April erkrankt Johannes Mantel. Der in Cottbus um 1490 geborene Reformator stirbt im Herbst 1542. Er war 1516 Mönch im Kloster Oybin und ab 1519 Prior des Filialklosters Königstein des Ordens der Cölestiner (Einsiedlermönche). 1523 ging er nach Wittenberg und wurde dort Diakon, 1526 war er Prediger in Mühlhausen. Er ist der Beichtvater der Kurfürstin Elisabet, der Gemahlin Joachim I. Nestor von Brandenburg. 1537 wird er zusammen mit Johannes Lüdicke nach Cottbus als Prediger gesandt und ist der erste evangelische Superintendent an der Oberkirche. Beide reichen am Fronleichnam 1537 erstmals das Abendmahl in beiderlei Gestalt in den zwei Cottbuser Kirchen. Johanes Mantel wendet sich 1539 erneut nach Wittenberg und wird dort Diakon, 1541 geht er als Prediger nach Brandenburg.

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