Cottbus-Lexikon

Zurück

Brandenburgisches Apothekenmuseum

Die alte Löwenapotheke, um 1945
Die alte Löwenapotheke, um 1945

Die Geschichte des Brandenburgischen Apothekenmuseums geht auf das 16. Jahrhundert zurück. Immer wiederkehrende Seuchen und Epidemien verlangen eine medizinische Betreuung in Cottbus. Diese wurde durch den Stadtarzt aber auch freie Bader und Stadtchirurgen gewährleistet.

Mitte 16. Jahrhundert ist Johann von Küstrin Markgraf von Brandenburg. Er gibt dem Stadtarzt Dr. Peter Hosemann alias Peter Cnemiander das Privileg für eine Apotheke in Cottbus. Hosemann lässt sich am Altmarkt ein Haus bauen und eröffnet 1573 die „Löwen-Apotheke". Sie besteht in diesem Hause bis 1984.

Im Jahre 1671 werden bei dem großen Stadtbrand so gut wie alle Häuser zerstört, darunter auch die „Löwen-Apotheke". Die gewölbten Offizin-, Labor- und Kellerräume sind wiederum bis heute erhalten geblieben. 1675 ergänzt ein Fachwerkanbau das Ensemble.

Bis zum 18. Jahrhundert war es nicht üblich, dass Patienten und Kunden die Apotheken betreten. Stattdessen erhalten sie ihre Medikamente über ein kleines Abgabefenster. Das änderte sich zum Ende des 18. Jahrhunderts. Nun trennt ein Tisch die Kundschaft von den Regalen mit den Arzneimitteln.

Im Jahre 1980 wird das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. 1982 entscheidet man sich dazu, aus dem Gebäude ein Museum zu errichten. Die Umbauphase beginnt 1984 und dauert 5 Jahre, bis es am 01. Juni 1989 unter dem Namen „Niederlausitzer Apothekenmuseum" eröffnet werden kann.

Die Bezeichnung „Niederlausitzer" wurde gewählt, da es erst eine regionale Bedeutung haben sollte und fast alle Exponate aus den Apotheken der Niederlausitz stammten. Die Sammlung und das Einzugsgebiet weiteten sich über die nächsten 10 Jahre aus, weswegen im Mai 2002 das „Niederlausitzer Apothekenmuseum" in „Brandenburgisches Apothekenmuseum" umbenannt wurde. Auf gut 400 m² sieht man heute alle üblichen Arbeitsräume einer Apotheke wie sie circa im Jahr 1850 vorhanden waren, sowie verschiedene Handwerkzeuge und Materialien.

Quellen:
Internetauftritt des Brandenburgischen Apothekenmuseums (www.brandenburgisches-apothekenmuseum.de) | Krestin, Steffen: Vom Beginn des 16. Jahrhunderts bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges (1500-1648). In: Christl, Andreas; Christl, Gundula; Donner, Helmut et al.: Geschichte der Stadt Cottbus. Cottbus 1994. | Schriftenreihe des Niederlausitzer Apothekenmuseums
Bildquelle: Foto, Städtische Sammlungen Cottbus
Autor: Cindy Kuhla

Zurück