Cottbus-Chronik

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 1537  

1537

  • In den beiden Cottbuser Kirchen wird Fronleichnam, dem 1. Juni 1537, erstmals offiziell lutherisch gepredigt. Der in Cottbus geborene Johann Mantel, gleichzeitig Beichtvater der Kurfürstin, predigt in der Oberkirche und in der Klosterkirche verkündet Johann Lüdicke das Wort Gottes. Die wenigen verbliebenen katholischen Geistlichen verlassen die Stadt. Das Kloster wird aufgelöst, seine Güter werden säkularisiert. So kommen die bisher vom Franziskanerkloster verwalteten Dörfer in den Besitz der Stadt. Die Klosterkirche wird zudem Pfarrkirche der umliegenden Dörfer, der Gottesdienst wird in sorbisch/wendischer Sprache gehalten. Über die Jahrhunderte hinweg bürgerte sich so der Name „Wendische Kirche“ ein, während die Stadt- und Pfarrkirche zunächst als „Deutsche Kirche“ und später als „Oberkirche“ bezeichnet wurde. Die wenigen in der Stadt verbliebene Katholiken dürfen etwa bis 1550 die Katharinenkapelle nutzen, später müssen sie ihren Gottesdienst in profanen Räumen abhalten. Erst am 27. Oktober 1850 weiht Pfarrer Florian Birnbach aus Neuzelle die katholischen Christuskirche als „Kirche zum Guten Hirten“ in der Dresdner Straße.
  • In die Zeit der Reformation fallen auch die Anfänge der "Mädchenerziehung". In Cottbus wurde damals eine öffentliche Mädchenschule errichtet, "damit die Jungfrauen in guter Zucht und Ehrbarkeit erzogen würden", es entstand die erste evangelisch, geistliche Schule mit drei, später fünf Klassen, 1579 eine "Jungfern- und Mädchenschule". Dem Schulmeister gebührten damals 4 Pfennig.

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